Modell: The Joystick . Hersteller: Winner . Erschienen: 1989
Ganz schön clever: Ein Joystick namens… Joystick! Wenn jemand ein Beispiel für die unermessliche Kreativität braucht, die die Leute vom Marketing an den Tag zu legen in der Lage sind, hier ist eines.
Der Joystick wurde hergestellt von einer Firma namens Winner, womit wir gleich das nächste Beispiel hätten. Er ist eigentlich ein konventioneller PC-Stick aus den späten 80ern, also aus der Zeit, als PCs noch beige waren und überwiegend in Büros standen.
Allerdings widersetzt sich der Joystick fast schon kühn den damaligen Konventionen: Das neutrale, bürofreundliche Beige ist mit einer Dungeons&Dragons-artigen Schrift verziert, die damals schon “retro” war, und bei der das “O”ganz frech mit einem hippieartigen Regenbogen ausgefüllt wird. Der rote Feuerknopf oben am Stick lässt dann gar keinen Zweifel mehr daran, dass der Joystick nicht zum Bürobedarf gehört, sondern in die Spieleecke.
Winner hat Joystick nicht neu erfunden, sondern nur ein bestehendes Modell, das bereits von mehreren anderen Firmen vertrieben worden war, mit ein bisschen Farbe versehen und als neues Modell – womit wir abermals beim Marketing wären. Ich finde den Joystick gerade deshalb so gelungen, weil das ganze Drumherum so schön naiv ist. Der Produktname, der Markenname, die Schrift – einfach fantastisch! Zugegeben: Gespielt habe ich mit dem Joystick noch nie.


Der sieht nicht gerade toll aus, aber die Namensgebung ist schon interessant.
Ich kann ein wenig zu dem Joystick berichten.
Er blieb mir in Erinnerung, da er einer der ersten Modelle für IBM/XT bzw. AT Rechner zum Anschluß an die (selten verbaute und geradezu luxuriöse) Soundkarte genutzt werden konnte. Korrekte Einrichtung mit IRQ Handling in config.sys und autoexec.bat vorausgesetzt.
Danach konnte Commander Keen (welcher Teil ist mir entfallen) oder Rick Dangerous tatsächlich hiermit gesteuert werden.
Der Hebelweg (von der Mitte zu einer der äußeren Richtungen) ist viel zu lang gewesen und der Widerstand zu weich um damit ernsthaft spielen zu können, aber immerhin gab es einen Joystick für Papas AT im Büro und somit erstes Arcade-Feeling für die viel zu kleinen Hände an dem Gerät 😉
Das Ding trieft vor “Retro”-Futuristik.