Intro-Spektive: Mega lo Mania
Was befindet sich am Rande des Universums? Eine Frage, die sich Wissenschaftler bis heute stellen. Dabei wusste Sensible Software schon 1991 die Antwort darauf, in der Welt von Mega lo Mania.
Dies ist bereits der 2. Teil unserer neuen Rubrik “Retro-Spektive”. Den ersten finden Heft-Leser über den Link im aktuellen Retro Gamer 3/24 vom Kasten auf Seite 166.
“Megalomania” bedeutet auf Deutsch so viel wie Größenwahn, was uns sofort ins damals populäre Genre der Göttersimulationen führt. Seit der Initialzündung von Peter Molyneux’ Populous im Jahre 1989 kamen auch einige andere Spielefirmen auf die Idee, kleine Männlein mit indirekter Steuerung ihren Gott zu opfern – oder sich zumindest willig die Köpfe einschlagen zu lassen. Darunter war das englische Softwarehaus Sensible Software rund um Jon Hare, Chris Yates und Chris Chapman – ein Studio, das winzige Spielfiguren in den kommenden Jahren als regelrechtes Markenzeichen etablierte.
Mega lo Mania versetzt uns in die Rolle eines Gottes, der in Echtzeittaktik-Kämpfen gegen einen Konkurrenten um die Vorherrschaft auf unterschiedlichen Planeten kämpft. Das Intro gibt uns Aufschluss darüber, wie es überhaupt zu diesen Auseinandersetzungen kommt.
Das Intro startet gleich mit einer Überraschung: An der Spitze des Universums befindet sich eine gigantische Glaskugel, in der neue Planeten entstehen! Das erste Introbild zeigt einen stilisierten Sternennebel, gebildet aus auffällig geometrischen Formen, was sich stilistisch durch das gesamte Intro zieht. Die stimmige Musik stammt vom verstorbenen, legendären Richard Joseph, der auch viele berühmte Spiele der Bitmap Brothers vertonte.
Im nächsten Bild erfahren wir, das einige der neu geschaffenen Planeten Pech haben und eine intelligente Lebensform verpasst bekommen. Das visualisiert das Intro über im All umherfliegende Figuren in einer Art Energiekugel, die Blitze auf einen Planeten schießt. Auch hier zeigt sich ein Hang zur visuellen 45-Grad Ausrichtung der einzelnen Figuren und Köpfe, der große Helm links wirkt fast schon wie ein verziertes X. Aber wie schon beim Nebel zuvor ist der Comic-Stil markant und das Spiel mit den knackigen Farben zum schwarzen Hintergrund gut lesbar.
Wir erfahren, dass Planeten mit intelligenten, aber fehlgeleiteten Lebensformen von einem Gott angeführt werden müssen, zuvor allerdings die kosmischen Anwärter auf den Chefposten stets einen Kampf um die Vorherrschaft austragen. Das Intro zeigt hier wie sich die unterschiedlichen Halbgötter um einen Planeten scharen. Auffällig ist auch hier die geometrische Ausrichtung der Figuren, deren Darstellung mit roten und blauen Haaren, Helmen, Tentakeln oder echsenhaftem Äußern höchste unterschiedlich aufführt.
Der abschließende Text sagt uns, dass der Wettkampf als ein antikes, göttliches Spiel stattfindet. Ein Spiel der Evolution, Zerstörung und Macht. Das Spiel von…