Intro-Spektive: The Last V8
Ein gepanzerter V8 Bolide in der postapokalyptischen Welt: Das ist zwar nicht ganz Mad Max, aber in trister Umgebung Benzin verbrennen, darum geht’s auch in The Last V8!
In den 80er Jahren gab es ja so manche apokalyptischen Weltuntergangsszenarien: den Kalten Krieg, verbunden mit anwachsendem Atomwaffenarsenal in Ost und West. Tschernobyl. Waldsterben. Und da war der Klimawandel noch gar nicht im Mainstream angekommen! Das Jahr 2024 haben wir offenkundig nur mit Unmengen Glück erreicht.
In der Welt von The Last V8 ging es leider weniger glimpflich aus: Kurz nach dem Jahrtausendwechsel (stimmt, Y2K gab es ja auch noch) verheerte ein unerbittlicher Atomkrieg die Erdoberfläche. Das Spiel führt uns in das Jahr 2008. Wir haben in einem militärischen Forschungsbunker die Katastrophe überlebt und schrauben munter an dem namensgebenden “ultimativen V8”. Der Wagen ist strahlungsgeschützt, computergesteuert und kann Geschwindigkeiten von bis zu 410 km/h erreichen. Nach Abschluss aller Tests dürfen wir die verwüstete Oberfläche erkunden, um nach weiteren Überlebenden zu suchen.
Das Intro – denn darum geht es uns ja in dieser Rubrik – fasst das Setting in einem einzigen Bild knackig zusammen: Im oberen Teil sieht man einen Ausschnitt einer städtischen Szene, mit einem Skelett auf der Straße liegend als einzigen Hinweis auf die Apokalypse. Ansonsten wirkt die Szene nach britischer Kleinstadt. Schließlich stammen Entwickler David Darling und der bekannte Budget-Publisher Mastertronic aus England. Der eingangs erwähnte Bunker liegt unter der Straße, abgetrennt durch eine Erdschicht in Seitenansicht, in der eine Röhre in einem Gully beginnt und in einer Art Filter auf der einen und einer mikrowellenähnlichen Vorrichtung auf der anderen Seite enden. Das hat im alternativhistorischen Jahr 2008 sicher seine Gründe.
Die untere Bildhälfte nehmen gewaltige, wissenschaftlich anmutende Computeranlagen ein, an denen Wissenschaftler (klar zu erkennen an ihren weißen Kitteln) munter Forschung betreiben. Der kunstvoll ins Bild eingefasste Name des Spiels führt uns auf der rechten Seite zum eigentlichen Protagonisten des Spiels: dem letzten V8. Der ist perspektivisch, sagen wir mal, interessant in Szene gesetzt und wird von unserem Alter Ego in schwarzer Kluft bewundert .
Stilistisch ist das Introbild vielleicht nicht perfekt, aber es fasst die Versatzstücke dieser düsteren Welt wunderbar zusammen und ist mit ein Grund dafür, dass viele dem Spiel seinerzeit und bis heute eine hervorragende Präsentation nachsagen. Denn die eigentliche Spielgrafik kam dann doch schlichter daher, siehe den Screenshot unten…