Hardys Sammlung umfasst etliche Heimcomputer, Handhelds und Konsolen, es gibt jedoch ein paar blinde Flecken: Systeme, mit denen er bislang nur wenig Kontakt hatte. Nun fiel ihm erstmals eine PC Engine in die Hände.
Mit der PC Engine hatte ich bislang nur sehr wenige Berührungspunkte. Natürlich habe ich einige der großen Klassiker gespielt. Bomberman, Final Star Soldier und selbstredend auch Castlevania: Rondo of Blood für die CD-Erweiterung der japanischen Kultkonsole. All diese Erfahrungen sammelte ich aber per Emulation, vor allem die Virtual Concole der Wii brachte mir etliche Spiele der Exoten-Konsole näher. Aber wirklich in Händen halten konnte ich die PC Engine nie.
Doch kürzlich, aus heiterem Himmel, erhielt ich eine Textnachricht eines Arbeitskollegen, der mir mit den Worten “Schau mal, was für ein Schätzchen ich noch gefunden habe” ein Bild seiner PC Engine zuschickte. Er selbst hatte keine Möglichkeit, das Gerät zu testen, da er es damals per RGB-Mod umgebaut hatte, um den Betrieb an seinem Amiga-Monitor zu ermöglichen. Für die damalige Zeit eine durchaus logische Methode, die fernöstliche Konsole auch bei uns nutzen zu können. Der Anschluss an moderne Ausgabegeräte ist allerdings nicht mehr ohne weiteres möglich, es bedarf entweder eines passenden Kabels oder eines Adapters. Einen alten RGB-Monitor besitze ich zwar (aktuell) nicht, aber ich habe bereits ein passendes Adapterkabel bestellt, dessen Lieferung ich nun entgegenfiebere.
Jeder weiß, dass es ein sehr feierlicher, nahezu magischer Moment ist, wenn man eine neue Konsole auspackt – und auch wenn die PC Engine bereits 1987 erschienen ist, war das erste Lüften des Kartons für mich sehr spannend. Die PC Engine ist nämlich überraschend kompakt, kein Vergleich zum klobigen NES oder dem breiten Mega Drive 1, den damaligen Hauptkonkurrenten in Japan. Statt Cartdriges werden platzsparende (und äußerst schicke) HuCards eingeschoben. Diese sind etwas kleiner als eine Kreditkarte und erinnern durch die aufgeklebten Spielecover dezent an Sammelkarten. Wirklich schick!
Die Dachboden-Lieferung meines Kollegen umfasst die Arcadeshooter Bloody Wolf und Kyuukyoku Tiger (auch bekannt als Twin Cobra); erstgenannteres orientiert sich an Konamis Contra-Reihe, der zweite Titel ist ein vertikal-scrollender Hubschrauber-Shooter. Die Spielepackungen erinnern an herkömmliche CD-Jewelcases, ein eindrucksvoll gezeichnetes Cover soll Aufmerksamkeit schaffen, abseits davon findet sich auf der Verpackung keine weitere Spielimpression, nicht einmal ein Screenshot. Als PC-Engine-Spieler musste man sich also vor dem Kauf gründlich informieren oder — auch heute noch eine meiner großen Schwächen — darauf hoffen, dass der Cover-bedingte Impulskauf nicht in einer herben Enttäuschung und einem klaffenden Loch im Geldbeutel endet.
Serienmäßig lässt sich an der Konsole nur ein Controller anschließen, für Mehrspielerpartien ist also zwingend ein Multitap-Adapter notwendig. Mittelfristig ist das also eine Investition, die ich einplanen muss, schließlich möchte ich ja auch Bomberman auf der Ursprungs-Plattform spielen! Und am liebsten natürlich in der Idealbesetzung mit vier Freunden. Irgendwann wird sich gewiss eine passende Möglichkeit für solch eine Runde ergeben, schließlich ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Retro-Gamer-Grillen ansteht…
Einen Platz zwischen meinen anderen Konsolen habe ich bereits freigeräumt, jetzt muss ich aber erst einmal abwarten, bis das ersehnte Kabel geliefert wird und ich die PC Engine endlich in Betrieb nehmen kann. Ich muss zugeben, dass die Ungeduld etwas an mir nagt, ich freue mich wirklich sehr auf das erste Antesten…
Habt ihr Erfahrungen mit der PC Engine und vielleicht sogar ein paar Tipps, welche Spiele ich mir unbedingt besorgen sollte?