In einem neuen Video teasert Fußballlegende Cristiano Ronaldo einen Auftritt im neuen Fatal Fury an — und macht Hardy nachdenklich. Was er von der Vermischung realer Berühmtheiten mit altehrwürdigen Spielemarken denkt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Als Street Fighter II die Spielhallen aufmischte, sprangen zahllose Nachahmer auf den Prügel-Express auf und buhlten um die Gunst Combo-williger Spieler. Fatal Fury war dabei eine Besonderheit, war es doch das Werk von Street-Fighter-1-Mastermind Takashi Nishiyama, der nicht am wesentlich erfolgreicheren zweiten Streich von Capcoms langlebiger Reihe involviert war und stattdessen bei SNK anheuerte. Fatal Fury aus dem Jahr 1991 war somit Nishiyamas ganz eigene Street-Fighter-Fortsetzung und führte als Alleinstellungsmerkmal den Kampf auf zwei Ebenen ein, zwischen denen die Spielfiguren beliebig wechseln konnten. Spielerisch war Fatal Fury zwar nicht auf Augenhöhe mit Street Fighter II, wurde jedoch mehrfach fortgesetzt, bis 1999 mit Garou: Mark of the Wolves der bislang letzte und mit großem Abstand beste Ableger erschien.
Für April 2025 hat SNK eine Fortsetzung namens Fatal Fury: City of the Wolves angekündigt, der erste neue Fatal-Fury-Teil seit 26 Jahren. Um nach mehr als einem Vierteljahrhundert nicht nur die alten Fans anzusprechen, sondern auch eine junge Zielgruppe abzuholen, setzt Publisher SNK auf die Strahlkraft des portugiesischen Wunderkickers Cristiano Ronaldo, der die Kooperation jüngst auf X (hier zu finden) ankündigte. Einerseits nur logisch: Mit 113 Millionen Followern erreicht CR7 aus dem Stand ein riesiges, vor allem auch ein junges Publikum, das sich ansonsten für das neues Fatal Fury keine Bananenflanke weit interessiert hätte. Dank des Fussball-Idols dürfte sich das ändern, der Ankündigung nach wird Ronaldo gar als spielbarer Charakter verfügbar sein.
Persönlich fällt es mir schwer, die positiven Aspekte dieser Partnerschaft über den schalen Beigeschmack zu stellen. Natürlich: So erreicht Fatal Fury auch junge Menschen, zweifelsfrei mehr als jemals zuvor und heutzutage ist es nicht ungewöhnlich Berühmtheiten wie Eminem in Fortnite oder Nicky Minaj in Call of Duty Modern Warfare II und Warzone zu spielen. Gerade die beiden letztgenannten Spiele boten auch die Möglichkeit, gegen Echtgeld Fussball-Größen wie Neymar und Lionel Messi zu spielen. Nachvollziehbar? Sicher, aber eben auch sehr befremdlich, wenn Lionel Messi den Ball zuhause lässt und stattdessen mit Schutzweste und Sturmgewehr auf Scorerjagd geht.
Der (bislang ja nur angeteaserte) Auftritt von Ronaldo in Fatal Fury stellt für mich aber eine ganz andere Dimension dar, obwohl es in der Theorie gar keinen großen Unterschied machen sollte. Die Vorstellung eines feuerbällewerfenden CR7 bereitet mir Magenschmerzen. Hier wird für mich eine Grenze überschritten, die mir die Lust auf das Spiel nimmt. Mark of the Wolves aus dem Jahr 1999 zählt zu meinen liebsten Prügelspielen und initial hatte ich mich sehr auf diese späte Fortführung der Reihe gefreut. Wenn ich mir allerdings Ronaldos Konterfei in der Charakterauswahl prominent zwischen den Bogard-Brüdern vorstelle, ärgert mich das, weil diese Liason einfach keinen Sinn macht. Rambo und der Terminator in Mortal Kombat? Klar, warum nicht. Hier ist immerhin eine logische Verbindung erkennbar.
Ansonsten bin ich womöglich auch zu oldschool und sehe Fussballspieler am liebsten… nun ja… in Fussball-Spielen. Ich gehe davon aus, dass Ronaldo entweder als DLC oder als Vorbesteller-Bonus in Fatal Fury enthalten sein wird, somit hätte ich zumindest die Möglichkeit seine Anwesenheit auszublenden. Zwischen all den ikonischen Fatal-Fury-Kämpfern hat er meiner Meinung nach einfach nichts zu suchen!
Was denkt ihr über Cristiano Ronaldo in Fatal Fury und andere Stars und Sternchen als spielbare Charaktere in Videospielen?