Die nahe Zukunft: Die Vereinigten Staaten sind aufgrund ökonomischer Fehlentscheidungen und ökologischer Katastrophen in Einzelgebilde verfallen. Auch die restliche Welt verliert ihre Ordnung, Europa ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Aus der Türkei agieren Söldnertrupps  weltweit als buchbare Sicherheitseinheiten für Staaten oder reiche Privatleute. Willkommen in der Zukunft des Jahres 2011!
In der Rubrik Intro-Spektive stellt Daniel Cloutier die Intros bekannter Retrospiele vor – und was sie besonders gemacht hat.
Strike Commander ist eine Flugsimulation aus dem Jahr 1993 von Chris Roberts für Origin Systems – siehe auch die große Titelstory in Retro Gamer 3/25 samt Exklusiv-Interview. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern Wing Commander 1 & 2 schießen wir bei Strike Commander jedoch nicht auf großgewachsene Katzen in Raumschiffjägern, sondern holen in der nahen Zukunft gegnerische Kampfflugzeuge vom Himmel.
Das Intro beginnt mit einem idyllischen Blick auf einen ruhigen Himmel, in dem ein großer Adler unter perfekten Wolken seine Kreise zieht.
Der anschließend eingeblendete Text klärt uns in (zumindest damals) moderner, halbtransparenter Schrift über das Wie, Wo und von Wem auf. “Origin präsentiert: ein Chris Roberts Spiel. Süd-Amerika. 2011.” Das war von 1993 aus betrachtet Science-Fiction, noch dazu an einem exotischen Ort. Dabei ertönt zunehmend dramatische Musik.
Anschließend schwenkt die Kamera näher zum Boden und nimmt drei auf uns zusteuernde Kampfjets in den Blick. Die Landschaft ist wunderschön gepixelt, das Intro transportiert die Dynamik des Luftkampfs erstklassig.
Wir werden in einen der drei Jäger hinein versetzt, sehen also das Cockpit-Innere – und den Gejagten vor uns unter Alarmgeräuschen im Fadenkreuz.
Dann werden die  Kampfjets in der Außenansicht gezeigt (“gemalt”, nicht in der Engine).
Gleich darauf sehen wir die Piloten, in klassischer Wing-Commander-Manier, ganz nah von vorne. Die Grafikqualität ist exquisit. Wir erfahren aus den Funksprüchen, dass sich die beiden Jäger darum streiten, wer den Abschuss tätigen darf, werden sich schließlich einig.
Am detailliert geränderten Bedienpult drückt der Kampfpilot auf den Feuerkopf…
… eine Rakete fliegt in Richtung Gegner, der nach einem Volltreffer in einer beeindruckenden Explosion zu Boden geht.
Der feindliche Pilot konnte noch den Schleudersitz betätigen und sinkt nun langsam am Fallschirm Richtung dicht bewachsenen Wald.
Die beiden Angreifer feiern den Abschuss, diskutieren anschließend über einen möglichen Abschuss des Piloten, entschließen sich aber schließlich dagegen (“I’m a Fighter Pilot, Tex. Not a murderer.”).
Sie kehren zur Basis zurück und fliegen gen Horizont, aus dem das Logo zu Strike Commander wie in einer Explosion auf dem Bildschirm aufgebaut wird
Das Intro zu Strike Commander ist recht kurz, aber Origin-typisch eindrucksvoll in einer Mischung aus gemalten Pixeln und Render-Anteilen in Szene gesetzt. Als wolle es dem Spieler schon früh mitteilen, dass er sich am besten vor Beginn der Kampagne direkt einen neuen PC kauft…
Wer das tat, wurde bekanntlich mit einem technisch wegweisenden Spiel und einem guten Mix aus Simulationsanspruch und Beherrschbarkeit belohnt.
War damals das Grafikwunder unter den Flugzeugspielen.