Intro-Spektive: Moonstone – A Hard Days Knight
Im englischen Mittelalter trachteten die schwarzen Ritter danach, den legendären Moonstone zu vernichten. Doch dazu müssen sie und ihre Schergen erst einmal an uns vorbei!
In der Rubrik Intro-Spektive stellt Daniel Cloutier die Intros bekannter Retrospiele vor – und was sie besonders gemacht hat.
Nach den über den Vollmond eingeblendeten Credits beginnt das Intro mit einer langen, fließenden Kamerafahrt hinunter bis in den spärlich erhellten Wald. Ich habe das entsprechend für euch zusammengeklebt im Screenshot:
Am Fuße der mächtigen Bäume sehen wir schließlich finstere Gestalten in weißen Kutten und mit obligatorischen Fakeln in einer Reihe. Sie prozessieren – durchweg animiert – zu einem uns noch unbekannten Ziel, während Mönchsgesang und eine langsam geschlagene Trommel ertönen.
Ihr Ziel entpuppt sich im nächsten Screen als eine rituelle Stätte auf einer kleinen Lichtung. Eine Art mitternächtliche Messe?
Aus der Vogelperspektive sieht es zumindest danach aus. Ein Kuttenträger nach dem anderen stellt sich akkurat inmitten des Steinkreises auf, der stark an eine berühmte Anlage in England erinnert, jedoch hier noch komplett intakt ist. Ein Blasinstrument stimmt passend düstere Töne an, nach und nach kommen weitere bedrohlich klingende Instrumente hinzu. Als jeder Mystiker an seinem Platz steht, tritt ein blonder Mann inmitten des Kreises.
Dieser entpuppt sich als Anführer des Kuttentrupps, zu erkennen an der abgezogenen Kapuze und zwei Utensilien, die er dem urplötzlich gewittrigen Himmel entgegen streckt. Ein wilder Trommelrythmus unterstreicht die Szene.
Aus der Ferne beobachtet ein Ritter in voller Rüstung und mit griffbereitem Schwert die kultische Szene in der mystischen Stätte. Ist er Freund oder Feind?
Auch er betritt den Monolithenkreis und nähert sich dem Anführer.
Donner und Mönchsgesang – als einfache Sprachausgabe – verdichten die Spannung. Der Ritter kniet nieder und empfängt eine Art Weihe oder magische Aufladung…
…was der anschließende Text erklärt: Die Druiden entsenden ihre besten Ritter nach Stonehenge, damit sie sich an der Suche nach dem sagenumwobenen Mondstein beteiligen können. Anschließend beginnt das in der Folge zumindest optional sehr blutige Spiel mit der Auswahl unseres Ritters und dem ersten Kampf.
Das Intro führt die erwachsene, düstere Stimmung ein, die das gesamte Spiel begleitet, trotz des augenzwinkernden Untertitels. Wie auch das Spiel selbst geizt das Intro nicht mit animierter, atmosphärisch gepixelter Grafik – nicht umsonst gilt Moonstone als Vertreter der “Guck mal, was mein Amiga kann”-Spiele.
Fasziniert von der Geschichte des Intros habe ich mich selbst nach Stonehenge aufgemacht, in der Hoffnung, Nachweise zur mystischen Messe zu finden. Ich konnte aber leider weder kultische Utensilien noch Kutten finden. Ist wohl doch schon zu lange her. Allerdings lag da so ein Stein rum, der bei Mondschein zu leuchten beginnt… hab’ ihn mal mitgenommen, was soll da schon passieren?