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Intro-Spektive: Indiana Jones and the Fate of Atlantis

In der Blütezeit der Point&Click-Adventures waren neue Spiele von LucasArts insbesondere in Europa jedes Mal ein Ereignis. Indiana Jones 3 – die Umsetzung des dritten Kinofilms – kam bereits 1989 in die Läden. 1992 durfte Dr. Jones dann in einer exklusiven Adventure-Handlung ganz ohne Filmvorlage seine Peitsche schwingen.

In der Rubrik Intro-Spektive stellt Daniel Cloutier die Intros bekannter Retrospiele vor – und was sie besonders gemacht hat.

Endlich fand die Indiana-Jones-Reihe eine Fortsetzung! Aber nicht auf der großen Leinwand, sondern zuhause bei uns auf dem Monitor. Wir selbst konnten die Geschicke des Abenteuerarchäologen steuern. Und das wortwörtlich bereits im Intro.

Das zeigt uns zu Beginn einen blau illuminierten Dachboden (oder Gewölbekeller?), über den uns der berühmten Indiana Jones Schriftzug entgegen lacht, untermalt von der legendären Titelmusik von John Williams. Kurz darauf springt unser aller Lieblingsarchäologe in einer tollen Animation durch ein zersplitterndes Fenster auf der linken Seite in die Szene.

Indy spricht zu sich selbst und fragt, wie er nur in all dem Schrott “diese Statue” finden soll. Aha, wir sind bei einem klassischen Archäologieauftrag an Bord, herrlich! Das Spiel übergibt uns auch direkt die Steuerung mit dem LucasArts-Fadenkreuz. Nun haben wir die Gelegenheit, den detaillierten Screen näher zu betrachten. Indy befindet sich offenkundig in einer Art Lager, das Regale, Kartons sowie freistehende Statuen und Utensilien beherbergt. Links hinter uns befindet sich eine “seltsame Statue”. Interagieren wir mit ihr, öffnet sich eine Falltür und wir fallen erschrocken hindurch. Unser Hut folgt uns in aller Ruhe.

Indy findet sich nach einem unangenehmen Aufschlag ein Stockwerk tiefer und flach auf dem Boden liegend wieder. Das Indiana-Jones-Thema spielt über ganze Zeit dynamisch im Hintergrund, mit dem Szenenwechsel werden weitere Credits eingeblendet. Wir befinden uns also nach wie vor im spielbaren Intro, oder sollten wir sogar sagen: Filmvorspann?

Auch dieser Raum ist recht dunkel, eine Öffnung im Boden stellt die einzige Lichtquelle dar, was zu schönen Licht-und-Schatten-Effekten führt. Die Wände des Raums säumen volle Regale, alles wirkt sehr aufgeräumt, sieht man von dem wild aufgewickelten Seil neben der Bodenöffnung ab, dessen Ende dort hinunterführt.

Hier gibt es etwas mehr zu betrachten als im Stock darüber, unter anderem eine Kiste (mit “unidentifizerten Tonscherben”) und Regale (mit “Utensilien aus der Shawnnut-Sammlung”). Die Öffnung wird vom Spiel als “gähnendes Loch” bezeichnet, auch Indy findet, dass es ganz schön gefährlich aussieht.

Mit Griff zum Seil fällt ihm jedoch eine Statue auf den Kopf, was ihn schwanken und – natürlich – durch die Öffnung ins nächste Stockwerk abwärts fallen lässt.

Wieder sehen wir Indy in Richtung Boden fallen und aufschlagen. Das dürfte auch für den leidgeprüften Abenteurer noch am nächsten Tag zu spüren sein. Aber solange dabei sein Hut nicht verloren geht…

Der neue Raum ist lichtdurchflutet, mit großen Fenstern in den Seitenwänden. Mehrere schwere Regalreihen ziehen sich durch das Stockwerk, bestückt mit Büchern, Vasen und weiteren Utensilien. Ganz offensichtlich befinden wir uns nicht in einer Lagerhalle, sondern in einem Museum. Das heute hoffentlich geschlossen hat, sonst fragen wir uns dann doch ob Indy keinen einfacheren Weg hätte finden können…

Der Blick der Kamera scheint aus einem abgetrennten Bereich zu kommen, da wir viele ungeordnete Bücherstapel und Kisten ausmachen können. Die vereinzelten Kisten im hinteren Bereich deuten jedoch darauf hin, das heute wohl einfach nur Schließtag ist.

Weiterhin dürfen wir die Szene interaktiv erkunden. Zu den Büchern in den Regalreihen sagt Indy lapidar “Die habe ich alle gelesen”. Doch die “Bücher über Statuen” im linken Regal kommen Indy unbekannt vor. Bewegen wir ihn dorthin, fällt das schwere Regal prompt auf ihn. Und zwar mit einer solchen Wucht, dass im makellosen Massivholzboden ein Loch entsteht, durch das wir in den Keller fallen.

Dort angekommen, merkt Indy an, das “wir uns mal um das Dach kümmern sollten.” Unter dem großen Loch in der Decke liegt ein Bücherstapel, der Indys Fall etwas gebremst haben dürfte.

Hier unten stehen vermehrt Kisten und kleinen Statuen, teils in Regalen, teils auf dem Boden. Markant sind die vielen Katzenstatuen auf einem Tisch. Bei näherer Betrachtung der Statuen fällt jedoch auf, dass sich darunter auch eine echte Katze gesellte. Sie erschreckt Indy derart, dass er durch den Kohleschacht noch ein Stockwerk tiefer fällt.

Der Raum wird durch besagten, aktiven Ofen in ein gelb-rotes Licht gehüllt, das auf unzählige Kisten fällt. An der rückseitigen Wand befindet sich ein Schrank, in dem Indy dann aber immerhin die gesuchte goldene Statue findet.

Doch wozu das Ganze?

Die Interaktivität des Intros endet hier, wir blicken vom Empfangsschalter auf die Glaswand des Museums. So verfolgen wir Indys weg vom Museum bis runter über die Straße und ins gegenüberliegende Gebäude.

Dort finden wir uns in einer Art Büro wieder, in dem wir auf zwei Herren treffen. Zu einem Marcus, zum anderen einen angeblichen Mr. Smith mit weißer Kutte und blonden Haaren. Indy gibt zum Besten, dass die Suche im Museum manchmal etwas schwieriger sein kann. Der Mann fragt, ob er den von ihm gesuchten Schlüssel gefunden habe, was Indy mit dem Hinweis darauf, dass es sich aber um eine Fälschung handele, bejaht.

Doch zu unserer Überraschung findet sich im innern der Statue eine leuchtende Perle. Danach geht es schnell. Der Fremde greift sich die Perle und zieht eine Waffe.

Indy kommentiert, dass der Mann hoffentlich über ein Fluchtauto verfügt, da er eines bräuchte. Als sich der Mann dem Fenster zuwendet und “Wo ist Fritz” sagt (übrigens auch im Original in etwas bemühtem Deutsch), sprintet Indy los und wirft sich auf Mr. Smith. Nach einem längeren, toll animierten Kampf gelingt dem Mann die Flucht, Indy bleibt lediglich dessen Mantel. Er gibt gegenüber Marcus zu, dass er gelogen hatte und, Glück im Unglück, finden wir doch alle Hinweise, die wir für den Spielstart benötigen.

Da wäre zum einen der Ausweis von “Mr. Smith”, der in Wahrheit den nur sanft deutsch klingenden Namen Klaus Kerner trägt und auf dem Foto einen sonnigen Eindruck hinterlässt.

Zudem trug Kerner einen Zeitungsartikel mit sich, in dem von Indys erstem Ausgrabungsabenteuer berichtet wird wird. Markiert ist hier Sophia Hapgood, Indys damalige Assistentin, an die sich Indy als “verwöhnte reiche Göre, die gegen ihre Eltern rebellierte” erinnert, und die jetzt als Medium arbeitet. Marcus redet Indy ins Gewissen, dass Sophia sicherlich in Gefahr schwebe.

Und so reist Indy nach New York City, dargestellt in der legendären Kartenansicht, hin zum…

… tatsächlichen Spielbeginn eines der besten Point&Click-Adventures der goldenen LucasArts-Zeit. Ein filmisches, wunderschönes Intro liegt hinter uns – und das komplette Spiel noch vor uns.

Kommentare

3 Kommentare

  1. Das war wirklich toll. Ich erinnere mich an die tolle Eurobox und die Installation des Spiels von Disketten in unserem etwas zu warmen “Computerzimmer” auf dem Dachboden (ich war in der Grundschule), wahrscheinlich auf einem 486er mit 33 MHz und Soundblaster-Karte (Boxen hatten wir nicht, nur auf “sehr laut” gestellte Kopfhörer). Ein Freund und ich (sicher erfolgte die Installation von denselben Disketten 😉 ) haben Wochen mit dem Spiel verbracht, uns immer wieder Tipps gegeben (aber letztlich alles zusammen gespielt), dem nächsten Erfolg entgegengefiebert. Das Intro war wirklich klasse gemacht, aber auch das restliche Spiel ist etwas ganz besonderes (und für mich damals auch ein wenig “Fenster zur Welt”) (das Theater, Kreta, Algier, die Ausgrabungsstätte, das U-Boot, natürlich Atlantis). Ich glaube, “Indy 4” ist mein absolutes Lieblingsspiel.
    Danke für die Erinnerung 🙂

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