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Ikonische Levels: El Pueblo (Resident Evil 4)

Das Beleidigungsfechten in The Secret of Monkey Island. Der Ritt auf Epona in The Legend of Zelda: Ocarina of Time.  Der Kampf gegen Psycho Mantis in Metal Gear Solid. Immer wieder gibt es Spielsituationen, die uns nachhaltig im Gedächtnis bleiben, selbst wenn wir viele andere Aspekte eines Spiels lange vergessen haben. In der Ikonische-Levels-Reihe möchten wir einige unserer Meinung nach besonders beeindruckende Spielsituationen vorstellen, den Anfang macht Leon S. Kennedys Besuch in einem kleinen spanischen Dorf voller mordlustiger Einheimischer…

Resident Evil 4 stellte eine Abkehr vom eher gemächlichen Survival-Horror der vorangegangenen Ableger der Umbrella-Saga dar und setzte seinen Fokus stattdessen auf adrenalinfördernde Actionsequenzen. Statt Munitionsmangel und Jumpscares gab es nun vor allem Kampfarenen und Waffenupgrades. Für einige Fans war das Spiel damals der Anfang vom Ende der Serie, die Nachfolger (besonders Resident Evil 6) wurden gern und häufig kritisiert.  Allen Unkenrufe zum Trotze ist Resident Evil 4 aber ein herausragendes Spiel, das mit einigen nervenzerreisenden Szenen aufwarten kann. Besonders der frühe Ausflug in das dreckige Bauernkaff El Pueblo blieb mir in bester Erinnerung.

Das ist aber kein Sparferkel! Das Grillfest in El Pueblo wirkt wenig einladend.

Schon aus der Ferne ist klar, dass hier Gefahr droht: Die bösartigen Einwohner habe ich bereits im Vorfeld kennengelernt, ein ganzes Dorf der gartsigen Bauersleute verspricht also einen wilden Tanz auf dem dampfenden Misthaufen. Beim Anblick von Leon spucken die Dorfbewohner Flüche und Beschimpfungen aus, gestikulieren wild und beginnen ihre Jagd. Die schiere Menge an Gegnern lässt mich kurz innehalten — macht es überhaupt Sinn zu kämpfen, oder suche ich mein Heil lieber in der Flucht? Instinktiv entscheide ich mich für Zweiteres und hechte durch ein Fenster, das klirrend zu Bruch geht. Günstig stehendes Mobiliar eignet sich hervorragend um behelfmäßige Barrikaden zu errichten, Tür und Fenster werden also notdürftig verrammelt, damit mir Zeit zum Nachdenken bleibt. Soweit die Idee. Leider hält das die Pöbel-Provinzler aber nicht davon ab, aus allen Richtungen in mein Versteck zu strömen und meinen vermeintlichen Schutzwall einzureissen.

Auf dem Land hat das Fensterln noch Tradition.

Es bleibt nur der Weg in den ersten Stock, wo ich mein Glück erst auf den zweiten Blick fassen kann: Ein Schrotgewehr! Doch der Moment der Freude über die erhöhte Feuerkraft ist ebenso schnell verflogen, wie er gekommen war: Von draußen erklingt das unheilvolle Dröhnen einer Kettensäge, ein maskierter Irrer verstärkt das Jagd-Kommitte! Ich springe durch das Fenster auf das Nachbardach und von dort auf dem matschigen Boden, versuche dabei möglichst viele Gegner zu erledigen.  Ich bemerke kaum, wie das Blut durch meine Venen pumpt, wie mir der Schweiß auf die Stirn tritt, selten habe ich eine derat stressige Spielsituation erlebt. Aus allen Ecken fliegen Beschimpfungen und Feldwerkzeug, stürmen keifende Frauen und Männer auf mich zu, dazwischen knattert immer wieder die Kettensäge.

Der Kettensägenmann missachtet die Hersteller-Vorgaben!

Mit den Landeier werde ich fertig, aber der Jason-Voorhees-Verschnitt ist aus einem anderen Holz geschnitzt und scheint völlig unbeeindruckt von meinen Kugeln zu sein. Ich stolpere durch das Dorf, weiche grapschenden Klauen aus, werfe Türen hinter mir zu, nur um sofort den nächsten Ausgang zu suchen. Noch nir hat mich ein Spiel den Überlebenskampf so greifbar erleben lassen: Wie lange wird meine Munition noch reichen? Wo finde ich noch ein Heilitem? Wo kann ich noch hin? Während meine Gedanken noch rasen, beginnt urplötzlich die Kirchturmglocke zu schlagen. Auf dieses Signal hin lassen die Dorfbewohner von mir ab, werfen ihre Mordwerkzeuge zu Boden und ziehen sich stoisch zurück,  ich bleibe mutterseelenalleine und perplex zurück.

Feierabend! Die Dorfbewohner ziehen sich zurück.

Wo sind denn plötzlich alle hin? Zum Bingo? Was kommt da für ein Spiel auf mich zu? Der Bildschirm blendet den Titel ein. Resident Evil. Wow, was für ein Ritt! Der Controller gleitet mir aus der Hand und landet auf den Boden. Ein leises “Ef Uh Zeh Kah” entweicht mir, während ich meinen Kopf nach hinten werfe un dmir ein Lächeln nicht verkneifen kann. Das Spiel hat mir gerade ordentlich in den Allerwertesten getreten. Und ich liebe es.

 

Welche Spielsituationen sind euch besonders in Erinnerung geblieben?

 

Kommentare

3 Kommentare

  1. Coole neue Rubrik. Der Resi 4 Anfang ist mir auch als einer der eindrucksvollsten in Erinnerung geblieben.

    Andere Ideen:
    – Die Bahnfahrt bei Half-Life 1
    – Der Moment wenn man die Gravity Gun bekommt in Half-Life 2 und dann Ravenholm startet
    – Die Ankunft in Anor Londo, die komplette Stadt und dann der Kampf am Ende gegen Ornstein & Smough in Dark Souls 1
    – Der Start von Gothic 1 wenn man zum Alten lager läuft

  2. Ich gehöre zu der Fraktion, die seit RE4 nicht mehr wirklich mit der Serie klargekommen ist.
    RE7 machte mir dann tatsächlich nur durch VR wirklich Spaß. Gleichzeitig hatte ich verdrängt, dass es ein Resident Evil sein soll.
    Der Beginn von Resident Evil 4 war damals wirklich beeindruckend. Aber der ständige Stress im Spiel, war mir doch zu viel und ich habe es nie beendet.

    Diese Rubrik könnt ich aber gerne fortsetzen.

  3. Es ist ziemlich einfach ;): “Welcome back to Citadel Station. We hope your somnolent healing stage went well. Today is the sixth day of November, year 2072. You are currently in the healing suites located on the 1st level….”

    Und dann Citadel Station erforschen, und dann noch bei der damaligen Soundkulisse (im Remake hat es ja leider nicht für den OST gereicht)..

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